Ernährungswirtschaft traf sich zum 4. Norddeutscher Ernährungsgipfel

Bentwisch, 08. September 2021: Mehr als 170 Fachleute aus Norddeutschland trafen sich am 2. September in Warnemünde zum 4. Norddeutschen Ernährungsgipfel (NEG). Veranstalter war die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV). Nachdem der Gipfel im vergangenen Jahr kurzfristig aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, ging es in diesem Jahr um den Zeitenwandel, die Veränderungen in der Gesellschaft sowie deren Auswirkungen auf die Branche.

Etwa ein Drittel der diesjährigen Teilnehmer reiste aus anderen Bundesländern an. „Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Neben Fachleuten aus der Ernährungsbranche und für die Branche wichtigen Zulieferbereichen kamen wir mit Vertretern aus Handel und Dienstleistung, Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Kammern und Verbänden ins Gespräch", resümiert AMV-Vorsitzender Tobias Blömer, "der Norddeutsche Ernährungsgipfel zählt zu Norddeutschlands wichtigsten Veranstaltungen der Wirtschaft und war das erste größere Präsenz-Branchenevent in MV."

Durch die Corona-Pandemie haben sich die Absatzbedingungen in ganz Norddeutschland stark verändert. Während der Online-Handel mit Lebensmitteln keine vergleichbaren Steigerungsraten wie der Einzelhandel im Allgemeinen zu verzeichnen hat, haben die weltweiten Lockdowns und die unterschiedlichen Strategien der Pandemie dazu geführt, dass sich Logistikketten und Verfügbarkeiten von Roh- und Hilfsstoffen stark eingeschränkt bzw. verändert haben. Oftmals arbeiten Unternehmen nunmehr mit eine Doppelstruktur an Lieferanten, um im Ernstfall eine Ausweichmöglichkeit zu haben.

Regionale Wertschöpfungsketten sind ein Hoffnungsschimmer, aus Sicht der Wirtschaft müssen diese viel stärker unterstützt werden. Als sehr gutes Beispiel dafür stand der Vortrag von Ludolf von Maltzan vom Ökodorf Brodowin. Allerdings muss realistischerweise hinzugefügt werden, dass regionale Rohstoffe nicht dafür ausreichen den Versorgungsauftrag zu erfüllen.

Zur Sprache kamen auch die seit Mai letzten Jahres in den Betrieben umgesetzten umfassenden Corona-Maßnahmen inkl. Test-Konzepte für die Mitarbeiter. Die Kosten für diese Maßnahmen tragen vorrangig die Unternehmen. Absehbare Preissteigerungen im Lebensmittelbereich, eine sich eintrübende Konjunktur und damit eine sinkende Konsumlaune der Verbraucher sowie die anhaltende Pandemie mit den teilweise verwirrenden Maßnahmen und fehlenden Perspektiven für wichtige Kunden der Ernährungsbranche wie Hotellerie, Gastronomie und Veranstaltungsbranche haben auch die Erwartungen der Betriebe in der Lebensmittelbranche eingetrübt. Gefordert wurden deshalb dringend notwendige Zukunftskonzepte, um möglichst schnell ein Leben mit der Pandemie zu ermöglichen.

Auch beim diesjährigen Norddeutschen Ernährungsgipfel hatte der AMV das Partnernetzwerk pro agro - Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. an seiner Seite. Unterstützt wurde der NEG auch durch die Marketingnetzwerke aus allen anderen norddeutschen Bundesländern.

Länderübergreifende Veranstaltungen wie der Norddeutsche Ernährungsgipfel bieten der Ernährungswirtschaft und der Landwirtschaft den geeigneten Rahmen und unterstreichen die Bedeutung, die diese Branchen in allen beteiligten Bundesländern einnehmen. Der NEG garantiert als Plattform vielfältige Möglichkeiten für eine umfangreiche Vernetzung der Teilnehmer. Politische Begleitung erfährt der Ernährungsgipfel durch Wirtschaftsminister Harry Glawe und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (MV) sowie Staatssekretärin Silvia Bender aus Brandenburg.

Hochkarätig war vor allem das Impulsreferat von Prof. eremitus Hannelore Daniel. Sie beleuchtete die reale Situation der „Welt der Lebensmittel und Ernährung“ mit Blick auf Gestern, Heute und Morgen. Ganz viele Dimensionen verändern sich. Die Entwicklung der Wertschöpfungsketten und neuartiger Lebensmittel auf der Grundlage neuer Rohstoffe und ganz neuer Technologien, aber auch neuer Werte, standen im Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Neben Genuss, Preis und Convenience ziehen neue Werte wie Umweltverträglichkeit, Gesundheitswert und Tierwohl in die Kaufentscheidungen ein. Aus neuen Produkten und den neuen technologischen Möglichkeiten entsteht die Herausforderung beim Konsumenten zu einer ständigen Abwägung der Werte. Wer beispielsweise in vitro Fleisch konsumieren will, weil ihm das Tierwohl am Herzen liegt, muss auch Biotechnologie und sogar Gentechnik im Essen akzeptieren.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in MV

Die Ernährungswirtschaft ist eine verlässliche Größe in MV, die sich durch stabiles Wachstum und eine hohe Dynamik auszeichnet. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes in MV belegen die stabile Entwicklung im Bundesland mit 159 Betrieben bei 20 und mehr Beschäftigten im Jahre 2019.

Die Branche sieht sich mit einer veränderten Nachfrage, teilweise schrumpfenden Binnenmärkten und mit einer verstärkten Konkurrenz konfrontiert. 89,9 % der Betriebe in MV sind klein bzw. mittelständisch. 16 der 159 Betriebe in MV beschäftigen mehr als 250 Menschen (= 10,1 %).

Betriebe unter 20 Beschäftigte werden nicht umfassend statistisch erfasst. Würden sie erfasst werden, läge die Zahl der Kleinst-, Klein und mittleren Betriebe bei ca. 98 %.

Der Umsatz im gesamten verarbeitenden Gewerbe MV weist 2020 mit 13,3 Mrd. EUR eine geringfügige Steigerung gegenüber 2019 aus (+ 0,1 Mrd. EUR) aus. Das Ernährungsgewerbe steht 2020 innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Umsatz weiterhin unangefochten auf Platz 1 (Anteil: 31,9 %) vor dem Maschinenbau mit 12,1 %. Die größten Umsätze innerhalb des Ernährungsgewerbes erzielte 2020 wiederum der Bereich Schlachten und Fleischverarbeitung (26,7 %). Jeder vierte Industriebeschäftigte ist im Ernährungsgewerbe in MV tätig. 84 % des ernährungsgewerblichen Umsatzes in MV wurden 2019 in Deutschland erzielt. Für 2020 wird die Zahl Corona-bedingt noch darüber liegen.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Brandenburg/Berlin

Der Verbrauchermarkt in der Region Brandenburg-Berlin mit 6 Mio. Verbrauchern bietet ein großes Potenzial für den Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem ländlichen Raum (Landwirtschaft, Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Handel und Gastronomie) zu den Verbraucherzentren mit Berlin an der Spitze. Die Ernährungswirtschaft gehört zu den Wachstumsbranchen. Für das Land Brandenburg ist die Branche mit 176 Betrieben, einem Jahresumsatz von mehr als 3.808 Mio. € sowie 12.069 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (in Betrieben ab 20 Mitarbeiter – insgesamt ca. 14 % der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes) eine herausragende regionalwirtschaftliche Größe.

Insgesamt unterstützen 21 Sponsoren und Partner sowie 25 Produzenten die Veranstaltung. Der Ernährungsgipfel wird von einer Fachausstellung mit Dienstleistungsangeboten für die Branche begleitet.

Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)

Der AMV ist seit über 20 Jahren das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint der AMV sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst er 137 Netzwerkpartner - 78 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 16 Kooperationspartner.

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg/Berlin e.V.

Der Verband pro agro engagiert sich seit bald 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Derzeit gehören zum Verband 377 Mitglieder, 13 Förderer sowie rund 48 weitere Kooperationspartner.

 

Anlage 1:     Sponsoren

Premiumsponsoren:

  • NETTO ApS & Co. KG, Stavenhagen
  • Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH, Zossen

Weitere Sponsoren: 

  • Kraftverkehr Nagel SE & Co. KG, Laage/OT Kritzkow
  • CSB-System AG, Geilenkirchen
  • EDEKA Nord
  • abacus edv-lösungen GmbH, Wittenburg
  • fzmb Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie, Bad Langensalza
  • Hochschule Neubrandenburg/Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT), Neubrandenburg
  • Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern
  • Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin
  • Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt/Main
  • Pockrandt Etiketten, Kavelstorf
  • Regionalfenster Service GmbH, Bad Nauheim
  • VARIOVAC PS System Pack GmbH, Zarrentin
  • Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin
  • Deutsche Bank, Rostock
  • Landurlaub MV e.V., Rostock
  • Rostock Business, Rostock

Anlage 2:      Aussteller auf dem Sonnendeck im Konferenzzentrum der Yachthafenresidenz Hohe Düne

  • NETTO ApS & Co. KG, Stavenhagen
  • Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH, Zossen
  • abacus edv-lösungen GmbH, Wittenburg
  • Kraftverkehr Nagel SE & Co. KG, Laage/OT Kritzkow
  • CSB-System AG, Geilenkirchen
  • fzmb Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie, Bad Langensalza
  • Hochschule Neubrandenburg/Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT), Neubrandenburg
  • Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in MV, Mecklenburg-Vorpommern
  • Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH, Schwerin
  • Pockrandt Etiketten, Kavelstorf
  • Regionalfenster Service GmbH, Bad Nauheim
  • VARIOVAC PS System Pack GmbH, Zarrentin

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Rückfragen bitte an: Jarste Weuffen (GF)
Tel.: 0381 252 38 71     ∙     E-Mail: weuffen@mv-ernaehrung.de
Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Feldstr. 2 ∙ 18182 Bentwisch ∙ www.mv-ernaehrung.de

 

 

Bildunterschrift Foto 001_NEG:

v. l. MV-Wirtschaftsminister Harry Glawe, AMV-Vorsitzender Tobias Blömer, AMV-Geschäftsführerin Jarste Weuffen, MV-Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus, proagro-Vorsitzende Hanka Mittelstädt, proagro-Geschäftsführer Kai Rückewold

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Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Feldstraße 2
D-18182 Bentwisch-Rostock

Telefon: +49 381 - 252 38 71
Telefax: +49 381 - 252 38 72

Europäische Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Mecklenburg-Vorpommern – MV tut gut.